Die Notfallseelsorge des Bistums Augsburg

ist ein Fachbereich, der dem Bischöflichen Seelsorgeamt (Hauptabteilung II) zugeordnet ist,
hier konkret der Abteilung III: Seelsorge in besonderen Lebenslagen.

Der Fachbereich wird vom diözesanen Notfallseelsorge-Leitungsteam verantwortet (bestehend aus dem Leiter, der stellvertretenden Leiterin und dem Leiter der Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst).

Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden ausgebildet und nach Vorschlag des Leiters der Notfallseelsorge vom Generalvikar beauftragt. Sie bilden die Teams der regionalen Systeme, verantwortet jeweils von einem Systemleiter.

Vor Ort wird  ein gemeinsamer Dienstplan mit den Teams der evangelischen Notfallseelsorge sowie der anderen Anbieter Psychosozialer Notfallversorgung (PSNV) zusammen erstellt, der die erforderliche Bereitschaft rund um die Uhr abdeckt.

Unsere Fürsorge für die Notfallseelsorger selbst geschieht u.a. durch Teamtreffen, Supervision, regelmäßige Fortbildungen und Ehrenamtstage. Die Einsatzberichte werden auf diözesaner und auf Systemleitungsebene aufmerksam gelesen und bei Bedarf besprochen.  

Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland

Die Notfallseelsorge ist in Deutschland ein Bestandteil der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und erfüllt damit einen Auftrag der öffentlichen Hand. Der Dienst wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhillfe unter anderem auch wissenschaftlich begleitet.

Die PSNV leistet Prävention und kurz-, mittel- und langfristige Versorgung im Kontext von belastenden Großschadensereignissen, Notfällen bzw. Einsatzsituationen.

Aufgabenfelder der PSNV:

  • Prävention von psychosozialen Belastungsfolgen
  • Früherkennung von psychosozialen Belastungsfolgen nach belastenden Notfällen bzw. Einsatzsituationen
  • Bereitstellung von adäquater Unterstützung und Hilfe für betroffene Personen und Gruppen zur Erfahrungsverarbeitung sowie die angemessene Behandlung von Traumafolgestörungen und – bezogen auf Einsatzkräfte – einsatzbezogene psychische Folgen.

Unter dem gemeinsamen Dach der PSNV arbeiten Teams aus professionellen und ehrenamtlichen Helfern zusammen und gewährleisten zunehmend die flächendeckende und lückenlose Versorgung betroffener Bürger und Einsatzkräfte.

Weitere beteiligte Dienste:

  • Krisenintervention (KIT/KID)
  • Seelsorge in Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Katastrophenschutz (SFR)
  • Krisenseelsorge in Schulen (KIS)
  • Krisenintervention durch Schulpsychologen (in Bayern: KIBBS = Das Kriseninterventions- und Bewältigungsteam bayrischer Schulpsychologinnen und -psychologen)
  • Psychosoziale Beratungsstellen

Die Angebote und Maßnahmen der Psychosozialen Notfallversorgung zielen dabei auf die Bewältigung kritischer Lebensereignisse und der damit einhergehenden psychosozialen Belastungen.

PSNV arbeitet in zwei Bereichen

PSNV-B

Dies bezeichnet die Psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene. Hierzu gehört die Notfallseelsorge.

Sie wird tätig für Menschen, die unerwartet und plötzlich mit Sterben, Tod und Trauer konfrontiert wurden.

Das können z.B. Angehörige von Opfern eines tödlichen Verkehrsunfalls sein, aber auch die Zeugen, die es miterlebt haben.

Auch nach dem Tod eines Kindes oder nach einem Suizid sind Notfallseelsorger für die betroffenen Menschen da.

Notfallseelsorger kommen mit den Polizisten, die eine Todesnachricht zu überbringen haben, zu den Angehörigen
und können länger bei ihnen bleiben und für sie da sein.

PSNV-E

Diese richtet sich an die Einsatzkräfte, die bei der Erfüllung ihrer Aufgaben immer wieder und über Jahre hinweg mit belastenden Situationen konfrontiert sind. Die gesunde Verarbeitung hängt nicht nur von der einzelnen Einsatzkraft und deren Ressourcen ab, sondern wird maßgeblich beeinflusst von verschiedenen organisatorischen Faktoren.

Die Aufgabenfelder umfassen

 - Einsatzvorbereitung: z.B. Aus- und Fortbildung

 - Einsatzbegleitung: z.B. Beratung der Führungskräfte

 - Einsatznachsorgende Angebote und Maßnahmen: z.B. Einsatznachbesprechungen mit Peers und psychosozialen
   Fachkräften, methodisch-strukturierte Einzel- und Gruppengespräche, längerfristig auch psychotherapeutische
   Interventionen.